Beschäftigung

Esel sind von Natur aus sehr intelligente und wissbegierige, neugierige Wesen. Sie wollen unterhalten und beschäftigt werden. Ein mental und körperlich ausgeglichener und ausgelasteter Esel ist schließlich physisch und psychisch in gesunder Verfassung. Und das sollte jedem Eselbesitzer das oberste Gebot und Anliegen sein. Esel neigen unter Langeweile nämlich dazu, sich selber Beschäftigung zu suchen, und die ist nicht immer nach menschlichem Geschmack. Da leidet dann gerne mal die Stalleinrichtung und der Stall selbst.

Für unser Beschäftigungsprogramm stehen allerlei Dinge auf dem Plan. An oberster Stelle natürlich (fast) tägliche Spaziergänge und Wanderungen. Diese verfolgen möglichst jeden Tag eine andere Route, es soll ja schließlich spannend und abwechslungsreich bleiben. Dazu wird der offizielle Wanderweg auch schon mal für einen kleinen Abstecher in den Wald verlassen um über umgestürzte Bäume zu klettern und zu springen oder unter diesen hindurchzulaufen.

Treppe runter

Auch Treppen auf- und absteigen, Bäche überspringen, Brücken überqueren, unter Hindernissen ducken und Podeste erklimmen gehören mit zu unserem Repertoire. Durch diese kleinen Sondereinlagen fördern wir unsere Beweglichkeit, Trittsicherheit und natürlich das Vertrauen und die Bindung zu unseren Bezugspersonen. Wir bewegen uns dadurch unerschrockener und selbstbewusster auch durch fremdes Terrain. Wir machen im Normalfall vor keinem Hindernis oder unvorhersehbarem Ereignis halt. Wir stellen uns den Herausforderungen, egal ob unwegsames Gelände oder schweres Baugerät, welches einen tosenden Lärm verursacht.

Ihr findet bei unseren Videos ein paar Mitschnitte von unseren Übungen und über unsere Beiträge auf der Startseite halten wir euch über unsere schönsten Ausflüge auf dem Laufenden.

Für alle Eventualitäten nehmen wir uns Zeit und Ruhe, Aufgeben ist für uns keine Option, eher suchen wir dann nach einer Alternativroute, aber einfach umdrehen und weggehen vermeiden wir. Nur wer sich seinen Herausforderungen stellt, kann mit und durch sie wachsen.

Auch plötzliche Jägersschüsse können uns nicht aus der Ruhe bringen. Alles was wir nicht kennen, schauen wir uns genau an und merken es uns fürs nächste Mal.

„Ducken“

An manchen Tagen gehen wir auf unseren persönlichen Hindernisparcours. Dieser wird je nach Lust und Laune umgestaltet. Von Hindernissen zum Springen, quer gestapelte Longierhilfen für die Trittsicherheit und kleine Tunnel ist alles mit dabei. Was einem halt so alles einfällt.

Auch Dinge wie schlichtes Vorwärts-Rückwärtsgehen, Stopp auf Kommando, Kommen auf Kommando, Kehrtwenden und Hufe geben, alles wird zu kleinen Übungen verarbeitet um auch im Alltag Sicherheit und Erleichterung zu schaffen. Ein Tier was mitarbeitet, erleichtert schließlich auch die tägliche Routine im Stall.

Und sollte das Wetter dann doch mal überhaupt nicht mitspielen dann kann man im Stall auch einfach mal ein umfangreiches Wellnesprogramm mit Massagen und Knuddeleinheiten auffahren. Auch kleine Futterspiele wie „Apfeltauchen“ beschäftigen einen Esel zwischendurch 🙂