Der Huf ist ein Horngebilde, dass die Zehen des Esels umgibt. Im Grunde ist der Huf wie der Fingernagel des Menschen. Gesunde Hufe spielen eine wichtige Rolle für das allgemeine Wohlbefinden der Esel und ihrer Gesundheit.
Eselhufe sind an ein Leben in steinigen, bergigen oder flachen Wüstengebieten angepasst. Auf diesen Böden besteht ständiger Abrieb, die Hufe wachsen schnell nach, sind hart und zugleich elastisch.
In unseren Breitengraden leben Esel meist auf sehr weichem, nassen Boden und haben meist zu wenig Bewegung. Die Hufe müssen alle acht bis zehn Wochen von einem Hufschmied oder -pfleger ausgeschnitten werden, natürlich von einem Hufbearbeiter mit Eselerfahrung.
Ständige Feuchtigkeit schadet der Hufgesundheit enorm. Es entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit Strahlfäule und Pilzbefall. Auch zu tiefe Strahlfurchen, die nicht komplett ausgekratzt werden und in denen sich der Schmutz sammelt und vor sich hin keimen kann, begünstigen die Bildung von Stahlfäule.
Kranke Hufe müssen umgehend und regelmäßig behandelt werden. Sie sind täglich auszukratzen um Schmutz und eventuell eingetretene Steine zu entfernen.
Für die Bearbeitung und den korrekten Schnitt des Hufes sind ein paar Unterschiede zum Pferdehuf zu berücksichtigen. Beim Esel steht die Hufwand etwas steiler als beim Pferd. Beim Vorderhuf beträgt die optimale Tragrandwinkelung 55°, beim Hinterhuf 60°, der Kronenrand soll zum Ballen hin abfallen. Die Trachten sollten halb so lang sein wie die Zehe. Die Zehenrichtung (eine gedachte Achse durch Fesselbein, Kronbein und Hufbein) sollte auf jeden Fall erhalten bleiben.
Bei der täglichen Hufpflege werden Schmutz und vor allem auch Steinchen, die sich gerne festsetzen, entfernt. Esel sollten möglichst nicht im Kot und in uringetränkter Einstreu steht. Ammoniakdämpfe, die dort entstehen, schaden den Hufen (und auch den Atmungsorganen).
Ausreichende Bewegung auf möglichst unterschiedlichen Böden garantiert gute Durchblutung und Training des Bewegungsapparates.
In unserer Region werden wir sehr liebevoll von unserer Hufpflegering Annelie Michels betreut. Sie betreibt eine Barhufschule (BHPC-ganzheitliche Barhufbearbeitung) und ist froh über jeden Esel, der ihr und ihren Schülern zur Verfügung steht.
Da wir jahrelang auf zu nassen Böden ohne regelmäßige Hufbearbeitung und Bewegung gehalten wurden, war eine aufwändige Hufbearbeitung notwendig. In recht kurzen Abständen mussten unsere Hufe beschnitten und korrigiert werden.
Dazu kam Stahlfäule und Pilzbefall in fast allen Hufen. Nur durch die konsequente Behandlung durch unsere Hufpflegerin und Kerstin konnten weitere Schäden verhindert werden.
Gegen die Stahlfäule wurde Healthy Barrier von Smat.Care intensiv angewendet. Nach erfolgter Heilung wird dieses Präparat nun nur noch zur Erhaltung aufgetragen. Im Schnitt 1x die Woche.
Gegen den Pilzbefall konnten wir erfolgreich mit Klausan Pflegespray von Dr. Schaette vorgehen.
Der wichtigste Schritt zur besseren Hufgesundheit war aber die Haltungsumstellung. Es wurde auf einen trocknen Stall und Auslauf geachtet. Dazu kommt (fast) tägliche Bewegung und eine kontinuierliche Hufpflege.
In jedem Fall ist Vorsorge besser als Nachsorge 😉