Zur Erklärung vorab: Bei Eseln gilt im Grunde die Regel „Weniger ist Mehr“. Man kann gerne diverse Kräuter zufüttern, da gibt es von Brennnessel über Thymian, Petersilie, Minze bis hin zu Koriander und Salbei eine große Menge an gesunden Pflanzen. Kraftfutter wird in der Regel nur zum Päppeln oder bei starker körperlicher Belastung gefüttert.
Da Pünktchen seit ihrem 2. Lebensjahr kontinuierlich immer trächtig war und demzufolge dann säugende Fohlen hatte, war sie schlicht ausgelaugt und körperlich am Ende. Sie hatte weder Körperspannung, -haltung noch Kondition. Drei Fohlen in Folge haben ihren Tribut gefordert. Bereits seit dem 6. Schwangerschaftsmonat (als wir durch Kerstin adoptiert wurden) wurde Pünktchen durch Kraftfutter unterstützt. Insgesamt bis zum ca. 5 Lebensmonat von Gretl (also noch Säugungsphase).
Es wurden Luzerne-Cobs, ganzer Hafer und St.Hippolyt Equilac Zuchtstutenmüsli zugefüttert.
Es würde auch gepresster Hafer genügen, dieser wird von manchen Tieren besser, bzw. schneller verwertet, da er nicht erst zermahlen und aufgespaltet werden muss. Sollten sich im Kot ganze Haferkörner wiederfinden, könnte ein Problem der Zähne oder der Verdauung vorliegen.
Bei uns wurde der ganze Hafer gerne genommen und sehr ausgiebig gemahlen.
Luzerne und Hafer wurde in etwa 1:1, vom Volumen her gemischt.
Das Müsli hingegen sollte in dieser Kombination eher sparsam dosiert werden, wir hatten es etwa im Verhältnis 2:1 (2 Teile Hafer/Luzerne, 0,5-1 Teil Müsli) beigefügt. Das Müsli enthält nämlich neben diversen Kräutern auch gepressten Hafer und Luzerne-Pellets.
In den letzten Monaten (ca. seit Gretls 3. Lebensmonat) wurde nur noch minimal zugefüttert, ein paar leicht gefüllte Hände, eher als Belohnung, an Stelle einer Möhre. Die Stute frisst nämlich von sich aus während der Laktierungsphase mehr als üblich. Durch zu viel Futterzugabe riskiert man eine Kolik. Das Zusatzfutter soll schließlich lediglich unterstützend wirken.
Hier liegt es in der Verantwortung des Halters die Menge dem Gewicht und dem Zustand der Stute angemessen zu berechnen. Pünktchen hatte in Folge der erhöhten Futteraufnahme und der erhöhten Zugabe von Kraftfutter, nach der Entbindung eine Kolik, erschwert durch eine Entzündung der Gebärmutter. Dies somit als Warnung, die Esel unbedacht zu überfüttern.